nix Zurück zur Startseite
Bei einem vertikalen, mittengespeisten Dipol stört die waagerecht fortgeführte Zuleitung. Das führte zu Lösungen, die Zuleitung in die untere Dipolhälfte (in das Rohr) zu stecken (sleeve-Prinzip). Wenn man statt eines Rohres Drähte nimmt, geht es auch. Biegt man die Drähte seitlich weg, entsteht bei drei Drähten eine Triple-Leg, bei einem Draht eine up and outer. Man sieht die enge Verwandschaft der Antennen. Kann man nun auch ein Stück des Speisekabels als Dipolhälfte verwenden? Ja sicher! Beim Koaxialkabel stelle man sich das so vor: innen erfolgt der Energietransport, die außen vorhandene Koaxialabschirmung wirkt als zweite Dipolhälfte. Nur muß außen der "Schnitt" gemacht werden, innen darf aber der Energietransport nicht unterbrochen werden.
Der Trick besteht im Einfügen einer Mantelwellensperre. Damit sollte das Ende der unteren Dipolhälfte definiert werden, denn eine Mantelwellensperre unterbricht an der Einfügestelle den Strom auf dem Koaxialkabelmantel, läßt jedoch die Energie im Innern durch. Jedenfalls hoffte man das.
Vielleicht war bei älteren Nachbauten die Unterbrechung nicht so wirksam, was zu Strom auf dem Kabel auch hinter der Mantelwellensperre führte. Die damit einher gehende Verstimmung der Antenne in SWR und Mittenfrequenz je nach Standort mag der Grund sein, daß es so wenig Nachbauten gibt. Im Bestreben, eine leicht nachzubauende "Reiseantenne" zu entwickeln, und nachdem ich mehrere Ideen, jedoch mit größeren Aufwand, umgesetzt hatte, probierte ich die Idee von Potter (Bell), US-Patent 2,485,457 - 1944 aus. Potter fügte keine einfache Drossel, sondern einen Parallelschwingkreis ein, wobei das Koaxialkabel aufgerollt wurde und die Koaxialkabelaußenhülle mit einem Kondensator auf die Nutzfrequenz abgestimmt wurde (TRAP).
Das funktionierte ganz ausgezeichnet, vor allem, wenn das Koaxialkabel hinter dem TRAP etwa 92 Ω Impedanz hatte. Nun ist "das Ding" doch etwas unförmig und ich überlegte, wie es in "Leichtbauweise" funktionieren kann. Ich hatte vor, damit PSK31 zu machen, auf dem 20m-Band und mit 30 Watt. Das Ergebnis steht im Bereich "Dateien herunter laden" zum Nachbau bereit.
Die "Vertikal20" wird in losen Wicklungen an einem 12 m Mast befestigt. Kürzere Masten sind verwendbar, man muß aber durch engere Bewicklung die Antenne am Mast unterbringen. Meine Antenne hat
  • bei 14,0 MHz 15 dB Rückflußdämpfung
  • bei 14,2 MHz 35 dB Rückflußdämpfung
  • bei 14,35 MHz 15 dB Rückflußdämpfung
Sie läßt sich damit direkt an den TRX anschließen. Das Gewicht ohne Mast beträgt 250 g. Der Abstrahlwinkel ist flach.
Was habe ich verbessert? Statt 92 Ω - Koaxialkabel verwende ich Zweidrahtleitung und statt der voluminösen Spule einen Ringkern. Die Antenne kann man selbstverständlich auch horizontal betreiben, bei mir (DG0SA) sind es Antennen für 40m, 20m, 15m.
zum Bereich "Dateien herunter laden"